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Kroatien

Von Montenegro kommend durchquerten wir Kroatien erstmals von Süd nach Nord.

Zum Start gabs gleich mal erste Probleme. Zuerst unser erster Materialbruch   - wir sind gerade mit dem Code-Zero Segel bei etwa 8 Knoten Halbwind unterwegs - ein Knall, am Spinnakerfall bricht der Block, wobei das gesamte Segel weiterhin unter Druck steht. Nach einer Schrecksekunde und Klärung der Ursache konnten wir die Schoten fieren, und das empfindliche Laminatsegel von Hand einholen und behelfsmässig unter das Dhinghi verstauen.

Danach warfen wir in der ersten Ankerbucht Anker, hatten aber schon nach 20 Minuten "Besuch" vom kroatischen Grenzschutz. Wir wurden zur Weiterfahrt / Einklarieren nach Cavtat aufgefordert. Eine Strafe gabs obendrein...

 

Cavtat liegt nur wenige Meilen südlich von Dubrovnik, leider direkt unter der Einflugschneise des regionalen Flughafens. Den vielen Touristen scheint das egal zu sein, für uns war das Grund genug die Fahrt fortzusetzen.

Gleich danach wurden wir entschädigt - auf Mljet gabe es in der Bucht Okuklje mit dem Restaurant Miramare die angenehmste kulinarische Überraschung dieser Reise. Von den üblichen Konobas hebt sich das Lokal in Ausstattung, Service und sehr schöner Präsentation deutlich ab, der Junior macht den Küchenchef und hat Lust am experimentieren - schmeckt alles ausgezeichnet.

 

Von Mljet bis Murter hatten wir auf der gesamten Strecke Glück mit dem Wind - immer ausreichend und fast immer aus Südost, die schnellste Segelstrecke bisher. Wir konnten teilweise sogar auf den Wellen "surfen" bei 7-8Knoten speed.

Mitte September sind noch viele Segler unterwegs. Durch die langgezogenen Inseln sind alle mehr oder weniger in dieselbe Richtung am Weg. Damit ergaben sich automatisch Vergleichsmöglichkeiten - das langsamste Boot sind wir nicht unter diesen Bedingungen, wir konnten mit deutlich grösseren (theoretisch schnelleren) Booten mithalten :-)

 

Schöne Bildhauerarbeiten in Korcula.

Gesegelte Strecke

2265 SM im Kielwasser, knapp die Hälfte davon gesegelt. Von Flaute bis Starkwind war alles dabei, das Boot konnte seine Qualitäten unter Beweis stellen.

Größter Kritikpunkt an unserer Reinke - rückwärts fahren gehört nicht zu den Stärken der Konstruktion - gelinde gesagt. Das Wissen um diese Charakteristik gepaart mit Taktik und unserer eingespielten 2-Mann-Crew machen sich bemerkbar. Wir kommen nun mehr oder weniger problemlos in jede Lücke. 

Fazit der Reise

greece

In 4 Monaten sieht sehr viel vom Land und dem Leben am Meer. Man kann auf sehr kleinem Raum, ohne Uhr, ohne fixem Tagesablauf, ohne Nachrichten auskommen und man vermisst nichts dabei.

Leider ist der wirtschaftliche Zustand Griechenlands mancherorts deutlich spürbar. Den freundlichen Menschen kann das zum Glück nichts anhaben. Wetter, kristallklares Wasser und Ankerbuchten sind ohnehin top. 

Griechenland ist noch lange nicht ausreichend erkundet, wir kommen wieder, keine Frage.

 

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© Hermann Gstettner