Die Überfahrt nach Kea gegen einen ordentlichen Meltemi und Welle war perfektes Segeln - 7Bft, Böen bis 9. Die Ankerplatzsituation war dann nicht ganz so einfach - Fallwinde aus allen Richtungen, die Boote schwojen, unterschiedlich lange Ankerketten, Diskussion mit Bootsnachbarn....
Wir haben letztendlich nachgegeben und nochmals Anker geworfen, dann war auch das Thema erledigt.
Die Bucht selbst ist ein Traum. Fallwinde, auch Nachts haben uns letztendlich zur Routenänderung bewogen - so kehrten wir nach nur einer Kykladeninsel wieder in den ruhigeren Saronischen / Argolischen Golf zurück.
Somit segelten wir zurück ans Festland, der erste Stop war "unserem Meeresgott" Poseidon gewidmet - der Tempel steht seit 400v. Chr. und wir haben einen Schluck geopfert, auch für die Motorbootfahrer ;-)
Die Megajachten von Athen treffen sich offenbar in Poros und Hydra - auch wir waren dabei ;-)
In Hydra gibts keine Autos, die Transportaufgaben übernehmen Esel und Maultiere, der Hafen ist überfüllt, high life...
Ein berüchtigtes Eck nicht nur für kleine Boote wie unseres, ist das Kap Maleas, wo schon Odysseus seine Probleme hatte und der Ausgangspunkt seiner Odyssee war.
Von Norden bläst der Meltemi und erzeugt Wellen, vom Berg runter gibts es Fallwinde, am Kap kreuzen sich die durch den Wind hervorgerufenen Wellen mit der Westströmung die aus dem Ionischen Meer kommt.
Wir hatten bestes Wetter und rundeten das Kap mit der eisernen Genua, aber auch bei diesen Verhältnissen - 5kt Wind, gab es am Kap Böen von 29kt. Wir möchten nicht wissen wie es hier bei Starkwind aussieht... Ein Bild mit Einblick in die Bordelektronik für die Technik interessierten. Alles vorhanden was der Segler braucht, die klassische Navigation wird leider etwas vernachlässigt.
Plaka ist zwar ein netter Hafen, wäre ohne das Bergkloster Agiou Nikolaou Sintzas bei Leonidio keiner Besonderer Erwähnung wert.
Das Kloster liegt mitten am Berg, eine kleine wirklich sehr, sehr steile und schlechte Sandstrasse gibts (der Taxifahrer weigerte sich fast uns zu fahren) und ist jedenfalls die Mühe wert.
Im Kloster lebt einzig und alleine Schwester Maria, eine kleine Nonne, und bewirtschaftet das Kloster.
Ein weiterer besonderer Ort - die gesamte Ortschaft wurde aus dem Mittelalter herübergerettet, alle Häuser und Kirchen sind wie anno dazumal erhalten. So wandert man wie durch ein Museum. Bissl touristisch halt...
Unser Traumstrand, wo wir insgesamt 6 Tage vor Anker lagen, war Elafonisios - weißer Sand, dennoch glasklares türkises Wasser.
Schnorcheln wie im Aquarium, futtern und in der Sonne batzn, was will man mehr...
Die Golfs haben wir mehr oder weniger links liegen gelassen, wir sind am direkten weg um die Kaps gesegelt.
Erste Schildkrötennester der unechten Karettschildkröte, die schlechtesten Wege die zum Strand führen (dafür aber auch keine Leute für diejenigen, die von Landseite kommen) und ein kleiner Wirbelsturm waren die markantesten Eckpunkte dieser Segelwochen.