Die "ISAX Besuchszeit" ist beendet, diesmal wollten wir wieder Meilen machen.
Das gesteckte Mindestziel Zlarin/Sibenik haben wir erreicht, aufgrund der Wettersituation konnten wir einige lockende Buchten allerdings nicht ansteuern.
Zuerst gings nach Susak - seit unserem letzten Besuch 2007 hat sich einiges getan, leider nicht zum Besseren.
Frei ankern ist verboten, es gibt nun ein viel zu eng gesetztes Bojenfeld - Probleme bei Seitenwind sind damit vorprogrammiert - und das möglichst weit vom schönsten Teil der Ankerbucht entfernt, nur die Gebühren stimmen.
Landgang ist dennoch etwas besonderes, die Insel besteht aus knapp 100m angewehtem Sand auf einem Kalksteinsockel, offenbar der ideale Nährboden für Schilfgräser aller Art.
Der nächste Stopp war auf Premuda. Wir machten mit Anker und Landleine in der ersten Bucht südlich von Krijal fest.
Der Anker hält im 2. Versuch.
Glasklares Wasser, alles wunderbar.
In der Nacht allerdings eine böse Überraschung.
Eine Kaltfront zieht mit Orkanstärke über die Insel und erwischt uns seitlich, unser Anker bricht aus, das Boot hängt mit Landleine und es drückt uns ans Ufer. Keine Chance in dieser Situation freizukommen, auch nicht mit fremder Hilfe. Offenbar hat es nicht nur uns erwischt, einige Mayday-Funksprüche und der Einsatz von Sea-Help (Öamtc auf Wasser), der auch in unserer Bucht ein Boot vom Land runtergezogen hat, zeigten die Folgen des in dieser Heftigkeit unerwarteten Frontdurchganges.
Zum Gück hat der Wind nach 2 Stunden nachgelassen, wir konnten den Törn ohne Werft-Aufenthalt fortsetzen. Den Twinkielen und der starken Konstruktion haben wir zu verdanken, dass ausser einigen Schrammen am Steuerbord-Kiel eigentlich nichts passiert ist.
In Zukunft werden wir noch vorsichtiger sein. Am "Tag danach" wollten wir erstmal Ruhe, aber auch nicht in der Bucht bleiben. Bei über 50 Knoten Wind haben wir uns nach Skarda verholt und erstmal unsere Wunden geleckt...
Nach diesem Erlebins waren wir schaumgebremst. Der böige Wind am Schlag nach Pasman-Süd wäre ansonsten ein schönes und schnelles Segelerlebnis gewesen, auch beim Anken fehlt das Vertrauen.
Der Wind hat sich aber beruhigt, die Fahrt durch den Sibenik-Kanal ist die Reise Wert, die Stadt sehr sympathisch und mit tollem Ausblick von der alten Festungsanlage. Abends gabs ein Gratiskonzert direkt am Liegeplatz.
Nach ein paar Tagen mit "normalem Segelwetter" war die nächste Front angesagt.
Wir verholten uns nach Zapuntel, die Front traf wie angesagt mit großen Regenmengen ein, der Wind erreichte nicht die vorhergesagte Stärke. Alle Wetterdienste nahmen die Starkwind-Prognosen zurück auf Windstärke 4-6 - idealer Segelwind.
Somit beschlossen wir die ruhige und sichere Anlegestelle zu verlassen. Wir planen Ist und Premuda im Westen zu umrunden um den Wellen aus dem Weg zu gehen und danach Kurs auf Ilovik zu nehmen.
Bis Premuda hielt die Prognose, danach wars wieder vorbei mit Ruhe. Der Wind dreht etwas mehr auf Nord, was für unsere Kurwahl bedeutet, dass wir kreuzen müssen und steigt auf Windstärke 8-10, Seegang 5... das letzte Stück vor Ilovik wurde das Ganze durch den Düseneffekt nochmals verstärkt. Irgendwann wollten wir nicht mehr kreuzen, nehmen die Segel runte und fahren mit Maschine direkt gegenan - das ging zwar, aber sicher nicht schneller. Das Boot stampft in den Wellen, wir werden auf 0-2Knoten Fahrt abgebremst, haben Kavitation am Propeller, es dauert ewig.
Grenzwertig.
Am weiteren Weg nach Pomer gab es zwar auch Starkwind, ein Super-Kreuzschlag auf Unje, am Raumshotkurs über den Kvarner haben wir sogar gerefft, da wir schon über 9 Knoten Speed liefen und der Wind zunahm. Fällt aber unter normale Verhältnisse.
Das Wetterglück haben wir in den letzten Saisonen offenbar restlos verbraucht.
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