Der Törn beginnt mit extrem heißem Wetter - ein Hochdruck liegt stabil in der oberen Adria, wir planen erstmals Cres zu umrunden.
Der erste Schlag führt uns wieder einmal in die Ustrine - der erste Badetag mit 26° Wassertemperatur.
Ustrine bedeutet auch, dass man den Alltag hinter sich lassen kann - Ruhe, schöne Wanderwege und Meer, sonst nix.
wer den Titel der Serie kennt hat sicher auch schon ein paar Jährchen am Buckel. Valun ist uns jedenfalls im Gedächtnis geblieben.
Nettes Dörfchen, offenbar passt die Wasserqualität nicht - selbst Schwimmer hinterlassen im Meerwasser Luftblasen an der Oberfläche, löst sich auch nicht rasch auf.
Dafür einzigartiger Campingplatz, direkt am Kiesstrand, der Parkplatz ist etwas entfernt, das Gepäck muss, wie sonst nur in den Marinas per Handwagerl zum Zelt gebracht werden. Lustiges Schauspiel am Bergaufstück ;-) so mancher überschätzt seine Kräfte und es geht postwendend den Berg wieder runter.
Nach dem unspektulären Cres Nord gehen wir auf Krk Malinska, ein überraschend netter, kleiner Urlaubsort mit schattiger Morgen-Laufstrecke.
Bei wenig Wind setzen wir Code Zero und produzieren bei einer 6Bft-Böe aus dem Nichts einen Beinahe-Sonnenschuss.
Nach dem Kap stabilisiert sich der Wind, schöne Starkwind-Kreuz und dann Halbwind auf Punat - angeblich der größte Hafen in der Nordadria. Wir glauben das auch ohne Überprüfung, die Stege sind elendig lang, Marina-Büro und retour ist ein kleiner Wandertag.
Unserer Hündin Nele geht es zwar besser, Sie frisst, rotzt uns allerdings auch regelmässig das Boot voll. Die Laborergebisse vom Tierarzt sind da, ohne großartigen neuen Erkenntnisse - Antibiotika sollen es richten - allerdings schon die 3. Serie. Wir wollen mit dem Bus nach Krk-Stadt, Hunde sind nicht erlaubt, zum Glück gibt es auch in Punat eine Apotheke. Wir hoffen auf Besserung.
Wir gehen weiter auf Südkurs auf Cres/Kolorat, nach morgenlicher Flaute gibt es 6-7Bft Segelwind für die nächste Kreuz, die Überraschung sind aber die Delphine.
Sie tauchen plötzlich auf und begleiten uns mehr als eine Halbe Stunde, wir haben etwas derartiges noch nicht erlebt.
Ein richtiger Schwarm, mindestens 50 Tiere schwimmen und springen neben dem Boot, kreuzen unseren Kurs und machen sogar eine Kursänderung mit!
Die Dephine und die Ambulanz von Silba kämpfen um den ersten Platz der Reisehighlights - Bilder sagen mehr als tausend Worte ;-)
Erwähnenswert ist auch der Kapitänsturm, eine Romanze auf Silba ala Romeo und Julia...
Danach segeln wir nach Kukljica, ein Fischerdörfchen auf der Pasman-Ostseite, welches wir von früher kennen. Viel hat sich nicht geändert - muss ja nicht schlecht sein.
In der "Taverna Pizzeria Porat" bekamen wir von sehr aufmerksamen Personal unsere bisher beste Fischplatte serviert - absolute Empfehlung.
Am folgenden Tag ist NO angesagt. Es geht auf direktem Kurs der Küste entlang. Seehr viele Segelboote sind unterwegs, wir erwischen gleich zu Beginn eine ordentliche Böe und reffen Groß und Genua stark ein, nicht alle Kollegen sehen das so eng, bei Böen legen sich die Boote seeehr stark auf die Seite, eine Crew fährt Vollzeug und verliert in einer Böe die Kontrolle - eine beinahe-Kollision ist die Folge. Es zeigt sich wiedermal dass unsere Reinke bei Starkwind recht flott ist. Trotz wenig Segelfläche gehts regelmässig auf über 8 Knoten, im Feld gibt es nur 2-3 Boote, die bei diesen Bedingungen deutlich schneller sind plus die paar, die einfach nicht reffen, und in Perioden ohne Starkwind einen Vorteil haben.
Nach Pasman-Süd hat es sich wieder beruhigt, ein kurzer Trip mit Motor führt uns nach Isz/Knez.
Kleinere Zwischenfälle gehören zum Seglerleben dazu. Ich geh mit Nele an Land Gassi, sehe ich beim einsteigen ins Dinghi, dass ich ein Loch im Schlaucherl habe - Luft pfeift raus. Nicht so schlimm, bis zum Boot wirds wohl gehen ohne dass der Motor und ich ins Wasser müssen. Nach 50 Metern gibt der Aussenborder seinen Geist auf. Der Motor läuft, die Schraube dreht nicht mit, na super. 300m rudern bei gut 20 Knoten Seitenwind - ich bin geschafft.
Nächster Stop ist Oszor, wir gehen ins wunderschöne Lokal Bonifacio - man sitzt inmitten eines Gartens, am nächsten Tag ist der Törn auch schon wieder zu Ende.