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Herbsttörn - oder Regen Teil 2

Nach der ruhigen Nacht und weiterhin schlechten Wetterberichten drehen wir um und wollten Meilen Richtung Nord gutmachen. Im Schutz von Dugi Otok segeln wir bei SW nach Veli Rat und wollen uns den Leuchtturm ansehen. Das Wetter spielt nicht mit, die kurze Kreuz bei Wellengang sparen wir uns und landen ernenut in Molat an einer Boje im Winschutz der kleinen Insel. Links und rechts der Insel ziehen die Wellen vorbei, wir liegen schön ruhig. Der Wetterbereicht sagt eine weitere Front an, der Wind soll auf West drehen. Die Prognose stimmt, in der Nacht kommt heftiger Wind aus West auf. Wir liegen nun ungeschützt an der Boje, bei Frontdurchgang  pfeift es so heftig, dass wir uns schon Sorgen um die 2 Leinen machen mit denen wir an der Boje hängen. Aber alles ok. Tags drauf dreht der Wind weiter auf Nord-NW, wir machen nur ein paar Meilen bei sehr großem Seegang und machen in Skarda fest.

Hier gibt es sehr schöne Spazierwege, und auf der Gegenseite der Bojenbucht gibt es auch ein paar alte Steinhäuser zu kaufen.

Mali Losinje - Unje

Von Skarda weg gehts in einem schönen Anlieger direkt auf Mali Losinj. Wir stellen wieder einmal fest, dass in den grösseren Häfen anderes Publikum ist. Bei den meisten Segelbooten die hier am Steg liegen kann man sich nicht vorstellen, dass die Crews überhaupt segeln. Bei einigen Booten würde es nicht wundern, wenn ein Somelier um die Ecke kommt... der Segelsport ist so unterschiedlich wie die Menschen an Bord, ist auch gut so.

Wir flanieren durch die Stadt und essen sehr gut in einem etwas versteckten Restaurant und legen am nächsten Morgen als eines der ersten Boote ab in Richtung Unje.

Wie nicht anders zu erwarten auf diesem Törn, erwischt uns auch diesmal ein Gewitter. Wenigstens der Wind aus SW passt für unser Kursziel, es geht auf direktem Weg in die Südbucht Maracol.

Diese Bucht ist nach Süden hin offen und daher nicht soo geeignet für diesen Wind - wir sind vorläufig auch das einzige Boot - aber wir vertrauen dem Wetterbericht der Bora und damit NO ansagt.

Der Wind dreht ständig, unsere ISAX mit ihm... stabilisiert sich am späteren Abend aber auf den angesagten NO. Wir machen auch die Heckleinen an der 2. Boje fest. Mittlerweile sind einige Seglerkollegen eingelaufen, nach einer kurzen Regenpause die wir für den Nele spaziergang nutzen gibt es wieder Nass von oben...

Wir wollen die Gelegenheit nutzen und testen erstmals das Sturmsegel. Der Aufbau mit dem Sturmstag geht problemlos, wir kreuzen auch recht gut, der Wind geht aber auf 25Kt zurück - eindeutig zu wenig Segelfäche für diesen Wind. Wir bauen alles zurück, auf der anschließenden Kreuz bringen wir das Boot nicht zum laufen, kA was daran schuld war. Ab dem NO-Ende von Unije, dem Kap Lakunji passt es wieder. Wir werden erneut von einem Delphinschwarm begleitet, diesmal müssen das die Mamas und Papas sein - riesige Exemplare spielen mit den Wellen und springen in Formation, sehr knapp nebeneinander schwimmend durch das Wasser. Eine Freude dem zuzuschauen. Am Leuchtturm Gaijola, etwa am halben Weg zwischen Unjoe und Istrien lässt derWind wie schon so oft nach. Wir segeln mit Vollzeug weiter, erstmals an Medulin vorbei rund ums Kap Richtung Vrsar, unsere Heimatmarina für den Winter. Nach einer ruhigen Nacht geht es bei Flaute mit Motor gen Nord.

Saisonende

In Vrsar ist in der Hauptsaison vermutlich die Hölle los. Selbst Ende September ist die Ortschaft voll von Touristen und (recht lauten) Partybooten mitsamt Ballermann-Musik. In der Marina ist es noch akzeptabel, wir haben ohnehin nicht vor viel Zeit im Hafen zu verbringen.

Das Wetter und vor allem der Wind scheint auf Istrien-West zu halten was die Theorie verspricht - S-SW mit 2-4Bft kommt sehr häufig vor, 7 und noch mehr sind die Ausnahme. Kaus und Hanni sind wiedermal auf Besuch, wir machden den kurzen Schlag nach Rovinj und machen für die Nacht an einer Boje fest. Das Wasser ist warm genug für ein letztes Bad, wir spazieren durch die sehr gepflegten Parkanlagen, kochen an Bord und relaxen. Klaus bekommt Lust aufs segeln, ich trete das Steuer gerne ab. Auf am Wind-Kurs kommt er auch gleich zurecht, am Rückweg mit Raumshotkurs und leichter Welle geht es nicht so einfach. Der Code-0 mit dem langen Unterliek macht es aber auch nicht leicht. Internet bildet ja auch ein bisschen, wenn man keinen Spibaum hat kann man ein Vorsegel auch mit einem Block an der Nock vom Großbaum und zusätzlicher Genuaschot stabilisieren - klingt einfach und logisch und wird im kommenden Jahr sicher auch so ausprobiert.

Die letzen Tage erkunden wir die Gegend mit den Fahhrädern, und machen das Boot fit für den Winter.

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© Hermann Gstettner